Nach dem Info-Nachmittag Anfang Juli soll das Projekt konkreter werden
Text und Fotos von Irene Konrad
Bei einem Informationsnachmittag haben zwei Familien in Hausen ihre Idee für ein Gemeinschaftliches Wohnen am Geißberg in Hausen vorgestellt. Vom Mit dem Zuspruch und der Anzahl der gekommenen Interessierten waren die Geschwister Jonas und Maximilian Krückel sowie Daniela Keller, Christine Altenhöfer, Andreas Altenhöfer und Theresa Bleibaum sehr zufrieden.
Gemeinschaftliches Wohnen, das ist ein fester Begriff, der zwar noch nicht allzu bekannt, aber nicht mehr neu ist. „Es gibt schon verschiedene Modelle sowohl für die Finanzierung als auch zur Art der Wohnungen und zum Gestalten des Alltags“, verwiesen die jungen Leute zwischen 30 und 40 Jahren auf Projekte und Objekte, die sie sich angeschaut haben.
Gemeinschaftliches Wohnen, das sei einfach mehr als das Wohnen und Leben in einer Mietwohnung.Auf Info-Tafeln stellten die Projektträger ihre Idee vor. Zwei frühere Bauernhöfe mit Wohnhäusern, Scheunen, Stallungen liegen nebeneinander und zentral in Hausen. Die Fläche umfasst rund 2800 Quadratmeter. Wenn der Großteil der alten Gebäude einmal abgerissen ist könnten hier mehrere Häuser mit etwa 20 Wohnungen gebaut werden. Sie sollen ins das Ortsbild passen und einen gemeinsamen Garten, gemeinschaftliche Flächen und eventuelle auch Gewerbeflächen bekommen.
„Wir wollen aus den zwei Grundstücken unserer Großeltern etwas Sinnvolles gestalten“, suchen die sechs Geschwister der zwei Familien Menschen, die sich in die Konzeption und Gestaltung des Projekts einbringen möchten. Der Zeitplan und der Baubeginn eines künftigen „Geißberghofs“ sind noch unklar. Die Gruppe ist offen für jeden. Einzelpersonen, Paare, Familien, alle können ihre Ideen einbringen.
Das Projekt steht noch am Anfang. „Ich fand es sehr schön, wie positiv es aufgenommen wurde, gerade bei denen, die noch gar nicht wussten, was gemeinschaftliches Wohnen ist“, freut sich Daniela Keller über den Zuspruch. Aktuell hätten sich 60 Personen in die Liste für den Geissberghof-Newsletter eingetragen. Das ist wichtig, um über Neuigkeiten des Projekts informiert zu werden.
Die Familien Altenhöfer und Krückel sind sich sicher, dass es sich in einem 850-Seelen-Dorf wie Hausen gut leben lässt. Es gibt einen Kindergarten, eine Schule, Einkaufsmöglichkeiten beim Bäcker im Ort oder in Bergtheim (6 km), die Senioren-Tagespflege Nolte, Pflegedienste, eine gute medizinische Versorgung ringsum, eine ordentliche Verkehrsanbindung, schnelles Internet und ein reges Vereinsleben.
Beim Info-Tag am 2. Juli 2023 konnten Fragen gestellt und Beispiele diskutiert werden. „Durch die Gespräche mit den Leuten haben wir neue Ideen und Anregungen bekommen“, freuen sich die Verantwortlichen. Wahrscheinlich müsste das Projekt über eine Genossenschaft finanziert werden.
„Unser Ziel ist ein guter Mix zwischen Jung und Alt“, erklärte Jonas Krückel beim Info-Tag. Er würde sich freuen, wenn sich junge Familien für das Projekt begeistern könnten. Er könnte sich auch eine kleine gemeinsame Werkstatt oder eine für alle nutzbare Gästewohnung vorstellen. Damit die Kinder ihre betagten Eltern besuchen können oder damit Freunde zum Übernachten da bleiben können.
„Ich würde mich freuen, wenn so etwas bei uns auf dem Land funktioniert und möchte zum Mitmachen motivieren“, sieht Jürgen Krückel im Geißberghof einen gewissen Charme znur
Nachnutzung seines Elternhauses. Einige Besucher drückten dafür die Daumen, dass es klappt. Bürgermeister Bernd Schraud möchte grundsätzlich unterstützend mithelfen, „wenn es in die konkrete Planung geht“.
Die Personen, die sich in den Newsletter eingetragen haben, werden demnächst abgefragt, wie ernsthaft ihr Interesse ist und wie konkret ihre Vorstellungen zum Mitarbeiten sind. Nach der Auswertung der Umfrage werden weitere Termine folgen. Dass die „Anfangsgruppe“ sich verändern wird, ist den jungen Projektierern bewusst. Das sei auch bei allen anderen Projekten so gewesen. Aber spätestens in fünf Jahren soll das Gemeinschaftliche Wohnen in Hausen konkret sein.